Die eigenen Angestellten geben Empfehlungen zu notwendigen Neueinstellungen ab – und eröffnen nicht nur der Person aus Ihrem Bekannten- oder Familienkreis eine spannende berufliche Karriere, sondern lösen auch ein Personalproblem für Ihren Arbeitgeber. Läuft alles nach Plan, gewinnt das Unternehmen auf diesem Weg neue, loyale und langjährige Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen. Spielt das Mitarbeiterempfehlungsprogramm Bewerbungen ein, die nicht zum ausgeschriebenen Stellenprofil passen, ergibt sich vielleicht zu einem späteren Zeitpunkt eine Chance – und der Talentpool wächst. Das Konzept klingt zunächst ganz einfach und logisch, will aber sinnvoll aufgesetzt sein. Schon die Frage, wie so eine Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter-Prämie zu gestalten ist, erfordert einige Überlegungen.
Stimmen die Voraussetzungen für ein Mitarbeiterempfehlungsprogramm?
Es liegt auf der Hand: Ein solches Programm kann nur funktionieren, wenn die eigenen Mitarbeiter zufrieden sind, intensiv mit einbezogen werden und das Unternehmen die Voraussetzungen erfüllt:
- Erfahren die Mitarbeiter nichts von vakanten Stellen, werden sie auch nicht aktiv – Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter-Prämie hin oder her.
- Sinnvoll ist es, die relevanten Informationen nicht nur leicht zugänglich zu machen, sondern auch als in den Social Media teilbare Anzeige zur Verfügung zu stellen.
- Der Arbeitgeber sollte klar definieren, wer an einem Mitarbeiterempfehlungsprogramm teilnehmen kann und welche Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter-Prämie wann ausgeschüttet wird.
- Wird eine Empfehlung ausgesprochen, sollte der jeweilige Mitarbeiter auch erfahren, ob die Bewerbung seines Bekannten oder Verwandten erfolgreich war oder warum er abgelehnt wurde.
- Das Unternehmen sollte passende KPIs aufstellen, um den Erfolg eines solchen Programms effektiv messen und vor allem kommunizieren zu können.
Insbesondere das Thema Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter-Prämie kann unterschiedlich gelöst werden. Sie sollte in jedem Fall einen echten Anreiz darstellen, sich für den eigenen Arbeitgeber einzusetzen – und genau an dieser Stelle gehen die Meinungen auseinander.
Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter-Prämie: Geld- oder emotionale Prämie sinnvoll?
Unternehmen können von einem Mitarbeiterempfehlungsprogramm nur profitieren – sofern es wirklich greift. Denn eines ist Fakt: Die Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter-Prämie in Geldform kommt nicht komplett beim Arbeitnehmer an, denn sie werden dem Brutto-Verdienst hinzugerechnet. Es sei denn, Sie sind bei der Prämiengestaltung kreativ und nutzen zum Beispiel folgende Sachverhalte für das Prämienprogramm aus:
- Steuerfreiheit bei Sachbezügen von bis zu 60 Euro monatlich
- Steuerfreigrenze von 44 Euro monatlich für Prepaid-Kreditkarten
- branchenbezogener Rabattfreibetrag von höchstens 1.080 Euro jährlich, den Beschäftigte für eigene Produkte oder Dienstleistungen des Arbeitgebers ausschöpfen können
Es liegt also beim Arbeitgeber, die eigenen Beschäftigten zu motivieren. Jede Anwerbung ist mit einem gewissen Aufwand verbunden – sowohl zeitlich als auch emotional.
Mitarbeiterempfehlungsprogramm – Risiken genau bedenken
Auch eine Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter-Prämie kann zwei Seiten haben, ist sie nicht Teil eines stimmigen Konzeptes. Auf den ersten Blick mag es einfach sein, einen finanziellen Bonus für eine Empfehlung auszuloben. Und doch gibt es einige Risiken, die Sie bedenken sollten: Definieren Sie eine Einmalprämie, die sofort ausgezahlt wird, riskieren Sie
- wahllose Empfehlungen oder
- große Hemmungen auf Seiten Ihrer Beschäftigten.
Einerseits könnten Arbeitnehmer also dazu animiert werden, Bekannte und Verwandte zu benennen, die nur ungefähr zur Jobbeschreibung passen, ihnen aber noch einen Gefallen schulden. Andererseits scheuen sich Ihre Beschäftigten eventuell davor, überhaupt Bekannte und Verwandte anzusprechen, um nicht als geldgierig zu gelten. Fingerspitzengefühl ist also gefragt.
Mitarbeiterprämie: zielführende Lösung entwickeln
Es kommen mehrere Lösungswege für eine wirklich motivierende Mitarbeiter-werben-Mitarbeiter-Prämie auszuloben: Unternehmen sollten grundsätzlich klar vermitteln, dass ein solches Konzept für die lange Sicht gedacht ist. Dementsprechend lässt sich die Prämie auch staffeln. Ein Teil wird nach dem ersten Kontakt mit dem empfohlenen Bewerber fällig, ein Teil erst nach Abschluss der Probezeit. Darüber können Sie aber auch ganz vom finanziellen Anreiz weggehen und auf zusätzliche Urlaubstage ausweichen, die Kosten für eine begehrte Fortbildung bezuschussen bzw. komplett übernehmen oder Gutscheine für bestimmte Produkte oder Events in Aussicht stellen.
Fazit: Mitarbeiter werben Mitarbeiter – die Prämie macht den Unterschied
Ein Mitarbeiterempfehlungsprogramm ist ein Konzept mit Zukunft, wenn einerseits die Voraussetzungen im eigenen Unternehmen stimmen und andererseits das Prämiensystem überlegt aufgesetzt wird. Arbeitgeber haben in jedem Fall die Chance, für ihre offenen Stellen leichter die passenden
Bewerber zu finden, wenn die Beschäftigten geeignete Personen aus dem Bekannten- und Familienkreis empfehlen – und genau dieser Aspekt könnte in Zukunft entscheidend für die Wettbewerbsfähigkeit werden.